Fabian Ziegler
Gründer von Life Beyond
Es gab eine Zeit, in der ich nur noch existierte. Nicht lebte – nur überlebte. Jeder Atemzug war ein Kampf, jede Bewegung eine Qual. Meine Lunge versagte langsam, Stück für Stück, und mit ihr auch mein Leben. Mein Körper wurde schwächer, meine Welt kleiner. Dinge, die für andere selbstverständlich waren – Treppen steigen, ein tiefer Atemzug, ein unbeschwerter Tag – wurden für mich unmöglich. Ich war gefangen in mir selbst, eingesperrt in einem Körper, der mich verriet.
Irgendwann gab es keinen Raum mehr für Träume, keine Kraft mehr für Hoffnung. Ich wusste, dass es so nicht weitergehen konnte. Entweder eine neue Lunge – oder das Ende.
Dann kam der Moment, der alles veränderte.
Im April 2024 wurde ich mit einer schweren Exazerbation in die Ruhrlandklinik eingeliefert. Seit zweieinhalb Monaten stand ich zu diesem Zeitpunkt aktiv auf der Warteliste. Die Ärzte versuchten alles, um die Verschlechterung aufzuhalten, doch nichts half. Mein Körper konnte nicht mehr genug Sauerstoff aufnehmen – nicht einmal mehr in Ruhe. Nach drei Wochen trafen die Ärzte eine Entscheidung, die mir die Kontrolle endgültig nahm: Sie versetzten mich ins künstliche Koma.
Ich wusste nicht, was das bedeutete. Nicht wirklich. Erst als meine Familie an meinem Bett stand, ihre Gesichter gezeichnet von Angst, wurde mir klar, wie ernst die Lage war. Das war mein tiefster Punkt. Der Moment, in dem es nichts mehr gab außer die Frage: War es das jetzt?
Dann, nach langen Tagen im Koma, geschah das Unfassbare. Es gab eine Spenderlunge.
Die Transplantation war der härteste Kampf meines Lebens.
Mein Brustkorb wurde geöffnet, meine zerstörte Lunge entfernt. Mein Körper musste die neuen Organe annehmen, durfte sie nicht abstoßen. Es gab Komplikationen, Rückschläge, Schmerzen. Als ich wieder zu mir kam, war nichts mehr wie vorher. Mein Körper war geschwächt, mein Immunsystem auf Null. Jede Infektion hätte tödlich enden können.
Doch ich habe überlebt.
Und ich habe nicht nur überlebt – ich habe mir mein Leben zurückerobert.
Ich musste alles neu lernen. Gehen, atmen, kämpfen. Wieder Hoffnung finden, wieder einen Sinn sehen. Mein Körper wird nie wieder so sein wie vorher. Es gibt Einschränkungen, es gibt Narben – äußerlich und innerlich. Aber es gibt auch etwas anderes: eine zweite Chance.
Und genau daraus ist Life Beyond entstanden.
Ich weiß, wie es ist, wenn alles zerbricht. Wenn man nichts mehr fühlt außer Schmerz und Angst. Ich weiß, wie es ist, zu kämpfen, selbst wenn die Chancen gegen einen stehen. Und ich weiß, dass das Leben immer weitergeht – wenn man bereit ist, es zu nehmen, wie es kommt.
Life Beyond ist mehr als eine Marke. Es ist eine Haltung.
Es steht für diejenigen, die nie aufgeben. Die gegen alle Widerstände weitermachen. Die Grenzen überschreiten – egal ob physisch, mental oder emotional. Es steht für all die Menschen, die das Leben nach einem Neuanfang gestalten, für die, die trotz allem weitermachen.
Ich bin nicht mehr derselbe Mensch wie vor der Transplantation. Aber ich bin hier. Ich lebe. Und ich werde dieses Leben so intensiv leben, wie es nur geht.